Mylius My 102 V1 Tornado

Ein Stück deutscher Luftfahrtgeschichte: die Mylius My 102 V1 Tornado. Das einsitzige Kunstflugzeug aus deutscher Produktion ist derzeit weltweit das einzige Exemplar dieser Art.

Die Mylius My 102 V1 Tornado D-EMYS ist ein einsitziges Kunstflugzeug aus deutscher Produktion.

Bereits 1970 wollte Dipl.-Ing. Hermann Mylius, der legendäre Konstrukteur der MHK 101, aus der daraus hervorgegangenen sehr erfolgreichen Bölkow Bo 209 Monsun einen Einsitzer für den Leistungskunstflug entwickeln.

Unter Verwendung von vielen Bo 209 Monsun-Bauteilen entstand eine geniale Lösung unter der Bezeichnung „Mylius 102 Tornado“ als einsitziges Kunstflugzeug mit einem 200-PS-Lycoming AIO-360B1B-Triebwerk, welches ursprünglich einen Hoffmann-Dreiblattverstellpropeller antrieb. Ursprünglich war die V1 für eine Belastung von +9G /-6G berechnet. Die My 102 V1 startete zum ersten Mal am 7. Juli 1973 in Neubiberg. Am Steuer befand sich Hermann Mylius persönlich. Bei der ersten offiziellen öffentlichen Präsentation wurde die V1 vor großem Publikum von Pilot Hermann Liese im Kunstflug vorgeflogen. Kurz danach nahm das Flugzeug erfolgreich an der deutschen Kunstflugmeisterschaft in Marl teil.

Das Flugzeug ist viele Jahre auf fast allen deutschen Wettbewerben sehr erfolgreich mitgeflogen. Pilot Walter Eichhorn wurde mit der V1 in 1980 Deutscher Meister / Gewinner der Deutschen Meisterschaft der Semiakro- Klasse in Dierdorf-Wienau.

Die My 102 V1 D-EMYS wird als vollständiges Einzelstück beim Luftfahrt-Bundesamt geführt und ist die derzeit einzige fliegende Mylius 102 Tornado weltweit.

Das Flugzeug wurde seit 1981 von Pilot Erich Wiemann, seit 2008 von Pilot Uwe Klöckner und von 2019 bis 2022 von Florian Hose regelmäßig auf Flugtagen vorgeführt. Sie war in der Vergangenheit am Flugplatz Damme, Breitscheid sowie am Siegerland-Flughafen zu Hause. Seit 2022 hat die Tornado Ihre Homebase bei der AIRWORK Flight Training, Charter & Special Operation am Flugplatz Borkenberge.

Es ist ein Privileg dieses feine Stück deutscher Luftfahrtgeschichte erhalten zu dürfen und die Freude daran mit allen Interessierten zu teilen.